Von Hinterzarten über St.Märgen nach Freiburg
Tour vom
4.8. auf den 5.8.2018
Ich hatte
mich als Klimaflüchtling eingestuft als ich mich auf den Weg nach Hinterzarten
machte. Da es in Freiburg unerträglich heiß war und Nachts es kaum abkühlte,
hatte ich mich entschlossen das Wochenende im Schwarzwald zu verbringen.
Am
Hauptbahnhof in Freiburg angekommen wartete ich noch kurz auf den passenden
Bus. Einsteigen und wohl fühlen. Der Bus hatte eine Klimaanlage. Perfekt für
dieses Wetter. Ich saß ganz hinten Mitte. Und schon ging`s los. Der Busfahrer
schien es eilig gehabt zu haben. Ganz schön rasant ging`s durchs Höllental um
die Kurven. Ich hatte die Fahrt aber doch sehr genossen.
Gegen 10:30
Uhr stieg ich in Hinterzarten aus den Bus und lief gegen eine Wand aus Wärme.
Das hatte ich nicht erwartet. Dass es hier oben schon um diese Uhrzeit 24 Grad
hatte. Wegweiser gesucht und dann Richtung Breitnau losgegangen. Ich hatte es
mir fast schon gedacht, dass es schwierig wird auf dieser Tour an Wasser zu
kommen. 12:30 Uhr erst mal was zu essen machen. Direkt an einem kleinen Bach
mit Quellwasser. Während dessen hörte ich es in der Ferne donnern. „Na toll“.
Ich hatte keine Regenbekleidung mitgenommen. Also schnell essen und dann weiter
in den Wald.
Wann geht es
los mit dem Unwetter? In der Thurner Gaststätte setzte ich mich unter einen
großen Sonnenschirm und trank eine große Apfelsaftschorle. Es donnerte. Dann
hörte man die ersten größeren Tropfen auf den Schirm auftreffen. Plopp, Plopp!
Alle die nicht unter einem Sonnenschirm saßen eilten sofort nach drinnen. Und
was soll ich sagen!? Das war dann auch schon alles vom großen Gewitter. Wenige
Tropfen auf den heißen Asphalt. Sonst nix.
Ich war weit
oberhalb von Hinterzarten auf einer steilen Weide angekommen, da konnte ich die
Gewitterzelle sehen. „Mächtiges Teil“ dachte ich so. Es donnerte alle fünf
Sekunden. Mir war klar, dass ich heute noch gehörig was abbekomme. Es wurde
auch schon kühler. Also schnell weiter in Richtung Breitnau / Thurner. Am Thurner
angekommen kamen mir einige Oldtimer entgegen die gerade in Freiburg bei einer
Veranstaltung mit gemacht hatten. Die Graue Wand hinter mir war immer noch da.
Die Strecke
war bis hier her gut zu gehen. Kleinere Passagen die steil nach oben gingen
aber nicht besonders schwierig. Ausruhen, Essen machen, Tarp aufbauen und den
Abend genießen. Natürlich war ich mehrmals im Wasserbecken um mich abzukühlen.
Das
Plätschern des Brunnen habe ich mittels eines Stocks, den ich hochkant am
Brunnen befestigte, gedämpft. Langsam ging die Sonne unter und ich wurde auch
schon richtig müde. Es war gerade noch etwas dämmerig als lauter Käfer um mich
herum flogen. Sie setzten sich auf mich und auch auf den Schlafsack. Lauter
freche Käfer brummten da rum. Wie aus dem nichts waren die da. Ich konnte gegen
diese dauerhaften Anflüge der Käfer nichts ausrichten. Als es dann dunkel war,
war der Käferspuk vorbei. So wie sie kamen sind sie wieder verschwunden. Also
hinlegen und einschlafen. Dachte ich. Da tönte aus dem Tal eine Blaskappelle.
Nach einer halben Stunde war Ruhe. Erst mal. Dann ging es nach 15 Minuten
weiter mit der Musik. Bis um 23:00Uhr. Erst am anderen Tag habe ich erfahren
warum da die Musik spielte.
Am Morgen
gab es erst mal Frühstück. Alles ganz gemütlich. Nach dem Frühstück und nach
dem ich alles verpackt hatte musste ich ärgerlicherweise noch mal zurück runter
nach St.Märgen. Ich hatte ein wichtiges Utensil aufgebraucht. Klopapier. An der
Tankstelle kaufte ich eine Packung Taschentücher. (Sollte auch gehen) Dann an
der Hauptstraße ein paar hundert Meter in Richtung St.Peter. Oberhalb von
St.Peter sah ich dann, das ein Bulldog-Treffen stattgefunden hat. Daher auch
die Musik in der letzten Nacht. Dann
rechts hoch zum Panoramaweg. Dort immer dem Weg folgen bis zum ersten Wegweiser
nach Freiburg. Ich kam dann oberhalb vom Glottertal, also zwischen St.Peter und
Glottertal, dort wo der Campingplatz ist, auf den Kantelhöhenweg. Auf dem
Kantelhöhenweg ging ich dann Richtung Streckereck und dann nach Freiburg. Auf
dem gesamten Weg von St.Peter bis zu Streckereck gibt es nur einen Brunnen mit
Trinkwasser. Und der war trocken. Da ich nur ein Behältnis dabei hatte was nur
einen Liter faste war das eine lange Durststrecke. Brombeeren waren genug da
die ich auch gegessen hatte. Und auch auf dieser Strecke lief ein junges
Mädchen vor mir her die „Sandalen“ an hatte. Ja Sandalen auf dem
Kandelhöhenweg! Unfassbar. Nach einer längeren Strecke, im Abstand so von 10 Metern,
schaute ich so auf diese Sandalen. Und da passierte es dann. Mit der
Sohlenspitze blieb sie an einem Stein hängen. Knickte nach vorne und fiel auf
ihre Knie. Da lag sie nun. Blutige Knie und kein Verbandsmaterial dabei. Da sie
ja noch jung war habe ich den Sanitäter gemacht und die Wunden gereinigt und
verbunden.
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