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Mittwoch, 8. August 2018

Der Klimaflüchtling

Von Hinterzarten über St.Märgen nach Freiburg




Tour vom 4.8. auf den 5.8.2018
Ich hatte mich als Klimaflüchtling eingestuft als ich mich auf den Weg nach Hinterzarten machte. Da es in Freiburg unerträglich heiß war und Nachts es kaum abkühlte, hatte ich mich entschlossen das Wochenende im Schwarzwald zu verbringen.
Am Hauptbahnhof in Freiburg angekommen wartete ich noch kurz auf den passenden Bus. Einsteigen und wohl fühlen. Der Bus hatte eine Klimaanlage. Perfekt für dieses Wetter. Ich saß ganz hinten Mitte. Und schon ging`s los. Der Busfahrer schien es eilig gehabt zu haben. Ganz schön rasant ging`s durchs Höllental um die Kurven. Ich hatte die Fahrt aber doch sehr genossen.
Gegen 10:30 Uhr stieg ich in Hinterzarten aus den Bus und lief gegen eine Wand aus Wärme. Das hatte ich nicht erwartet. Dass es hier oben schon um diese Uhrzeit 24 Grad hatte. Wegweiser gesucht und dann Richtung Breitnau losgegangen. Ich hatte es mir fast schon gedacht, dass es schwierig wird auf dieser Tour an Wasser zu kommen. 12:30 Uhr erst mal was zu essen machen. Direkt an einem kleinen Bach mit Quellwasser. Während dessen hörte ich es in der Ferne donnern. „Na toll“. Ich hatte keine Regenbekleidung mitgenommen. Also schnell essen und dann weiter in den Wald.

Wann geht es los mit dem Unwetter? In der Thurner Gaststätte setzte ich mich unter einen großen Sonnenschirm und trank eine große Apfelsaftschorle. Es donnerte. Dann hörte man die ersten größeren Tropfen auf den Schirm auftreffen. Plopp, Plopp! Alle die nicht unter einem Sonnenschirm saßen eilten sofort nach drinnen. Und was soll ich sagen!? Das war dann auch schon alles vom großen Gewitter. Wenige Tropfen auf den heißen Asphalt. Sonst nix. 
Ich war weit oberhalb von Hinterzarten auf einer steilen Weide angekommen, da konnte ich die Gewitterzelle sehen. „Mächtiges Teil“ dachte ich so. Es donnerte alle fünf Sekunden. Mir war klar, dass ich heute noch gehörig was abbekomme. Es wurde auch schon kühler. Also schnell weiter in Richtung Breitnau / Thurner. Am Thurner angekommen kamen mir einige Oldtimer entgegen die gerade in Freiburg bei einer Veranstaltung mit gemacht hatten. Die Graue Wand hinter mir war immer noch da.

Also weiter in Richtung St.Märgen. Dort angekommen wollte ich unbedingt oberhalb von St.Märgen zum Panoramaweg. Dort gibt es eine Stelle mit Brunnen und einem Becken zum Wassertreten. Dort angekommen, war ich echt froh. Endlich Trinkwasser im Überfluss. 










Die Strecke war bis hier her gut zu gehen. Kleinere Passagen die steil nach oben gingen aber nicht besonders schwierig. Ausruhen, Essen machen, Tarp aufbauen und den Abend genießen. Natürlich war ich mehrmals im Wasserbecken um mich abzukühlen.
Das Plätschern des Brunnen habe ich mittels eines Stocks, den ich hochkant am Brunnen befestigte, gedämpft. Langsam ging die Sonne unter und ich wurde auch schon richtig müde. Es war gerade noch etwas dämmerig als lauter Käfer um mich herum flogen. Sie setzten sich auf mich und auch auf den Schlafsack. Lauter freche Käfer brummten da rum. Wie aus dem nichts waren die da. Ich konnte gegen diese dauerhaften Anflüge der Käfer nichts ausrichten. Als es dann dunkel war, war der Käferspuk vorbei. So wie sie kamen sind sie wieder verschwunden. Also hinlegen und einschlafen. Dachte ich. Da tönte aus dem Tal eine Blaskappelle. Nach einer halben Stunde war Ruhe. Erst mal. Dann ging es nach 15 Minuten weiter mit der Musik. Bis um 23:00Uhr. Erst am anderen Tag habe ich erfahren warum da die Musik spielte.
Am Morgen gab es erst mal Frühstück. Alles ganz gemütlich. Nach dem Frühstück und nach dem ich alles verpackt hatte musste ich ärgerlicherweise noch mal zurück runter nach St.Märgen. Ich hatte ein wichtiges Utensil aufgebraucht. Klopapier. An der Tankstelle kaufte ich eine Packung Taschentücher. (Sollte auch gehen) Dann an der Hauptstraße ein paar hundert Meter in Richtung St.Peter. Oberhalb von St.Peter sah ich dann, das ein Bulldog-Treffen stattgefunden hat. Daher auch die Musik in der letzten Nacht.  Dann rechts hoch zum Panoramaweg. Dort immer dem Weg folgen bis zum ersten Wegweiser nach Freiburg. Ich kam dann oberhalb vom Glottertal, also zwischen St.Peter und Glottertal, dort wo der Campingplatz ist, auf den Kantelhöhenweg. Auf dem Kantelhöhenweg ging ich dann Richtung Streckereck und dann nach Freiburg. Auf dem gesamten Weg von St.Peter bis zu Streckereck gibt es nur einen Brunnen mit Trinkwasser. Und der war trocken. Da ich nur ein Behältnis dabei hatte was nur einen Liter faste war das eine lange Durststrecke. Brombeeren waren genug da die ich auch gegessen hatte. Und auch auf dieser Strecke lief ein junges Mädchen vor mir her die „Sandalen“ an hatte. Ja Sandalen auf dem Kandelhöhenweg! Unfassbar. Nach einer längeren Strecke, im Abstand so von 10 Metern, schaute ich so auf diese Sandalen. Und da passierte es dann. Mit der Sohlenspitze blieb sie an einem Stein hängen. Knickte nach vorne und fiel auf ihre Knie. Da lag sie nun. Blutige Knie und kein Verbandsmaterial dabei. Da sie ja noch jung war habe ich den Sanitäter gemacht und die Wunden gereinigt und verbunden.

So. Weiter zum Streckereck. Dort angekommen, Wasser aufgefüllt und ordentlich getrunken und dann weiter. In St.Ottilien  noch traditionell was gegessen und dann nach Hause.
Füße waren müde und ich auch. 25 Kilometer an einem Tag bei der Hitze ist schon echt viel. 
Ich kann diese Strecke aber dennoch empfehlen weil sie recht einfach zu gehen ist. Mit viel Panoramas und wenig Fußvolk. Die Strecke ist gut beschildert und markiert.


Über einen Kommentar freue ich mich.





  



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